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Katholische Kirche schafft sich ab

Mit Reformverweigerung in die Bedeutungslosigkeit

Religion ist Glaube und Glaube hat keine Beweise. Könnte man es beweisen, müsste man es ja nicht glauben. Die aktuelle Glaubenslehre der katholischen Kirche ist über die Jahrhunderte gewachsen. Dabei waren es nicht die Laien, die an dieser Entwicklung teilhaben durften, es war ausschließlich der Klerus und der hatte sich selbst zum Ziel. Der Klerus als unverzichtbarer Teil des Christentums. Hat ja wirklich lange und perfekt funktioniert. Wer nicht passte wurde zum Schweigen gebracht oder um. Ein prominentes Beispiel war Jan Hus, der zum Konzil in Konstanz eingeladen wurde und dort dann auf den Scheiterhaufen kam, das war am 6. Juli 1415, ein Samstag. Oder der Hexenhammer von Inquisitors Heinrich Kramer, der mit 30.000 Exemplaren gedruckt wurde und bis ins 17. Jhdt festlegte, wer Hexe ist und wie mit Hexen zu verfahren ist.

Örtliche Allmacht Gottes

Noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhundert hinein, gebärdeten sich die Pfarrer als örtliche Allmacht Gottes. Aber das ist vorbei. Die Aufklärung hatte zwar schon viel früher begonnen, aber bis sich die Katholiken in den letzten Winkeln von der katholischen Last befreiten, dauerte es eben. Man wollte ja ins Paradies und dazu brauchte man den Pfarrer. Und die nutzten das aus oder aber, ihre Ausbildung war noch vom "alten Schlag". Die große Befreiung kam erst mit dem 2. Vatikanum und sie war dem Klerus in den Folgejahren zu frei, also wurde vieles wieder zurückgefahren. Dabei wähnten sie sich als die wahren Bewahrer des Glaubens. Welchen Glauben?

Jesus aus Nazareth

Jesus wurde etwa 4 Jahre vor dem Jahr 1 geboren. Denn in diesem Jahr starb Herodes und der hat den Evangelisten zufolge bei Jesu Geburt noch gelebt. Er wurde in Nazareth geboren, seine Mutter hieß Maria, sein Vater Josef. Die biblischen Erzählungen über die Zeugung durch den Heiligen Geist sollte man als das sehen, was sie ist: Eine Metapher für die Gottesnähe Jesu. Jesu Vater war Handwerker und dürfte damit ein geachteter Mann in Nazareth gewesen sein und seiner Familie ausreichend Wohlstand erarbeitet haben. Die Geschichte mit Bethlehem wurde vermutlich rein erfunden. Denn weder gab es die Volkszählung, noch hätte man dafür irgendwo hinreisen müssen. Aber Jesus musste nun mal aus dem Hause Davids sein, sonst wäre er den Judenchristen nicht vermittelbar gewesen.

Jesus wurde also als Jude geboren, lebte als Jude und starb als Jude. Er war wohl mit reformerischen religiösen Kreisen in Kontakt und wurde schließlich Wanderprediger. Sehr wahrscheinlich war er ein charismatischer Mensch und konnte andere begeistern.

Der Messias

Da die Juden dringend auf einen Messias warteten, der sie vor allem von den Römern befreien sollte und schon einige Messiasse an ihrer Aufgabe gescheitert waren, lag die Hoffnung nun auf Jesus. Der hatte aber keine weltlichen Ambitionen, sondern war rein auf die Reformierung des jüdischen Glaubens fixiert. Als er den Tempel reinigte, war eine Grenze überschritten und als man ihm das Geständnis abrang, Sohn Gottes zu sein, war sein Tod besiegelte Sache. Ob tatsächlich "die Juden" seinen Kreuzestod forderten, darf man bezweifeln, wohl aber der Jerusalemer Klerus. Man machte schnellen Prozess. Damit war der nächste Messiaskandidat Geschichte.

Die Auferstehung

Seit der Mensch abstrakt denken kann, wünscht er sich ein Leben nach dem Tod. Bei den Juden entstand die Idee von einem Leben nach dem Tod, also einer Auferstehung von den Toten, erst zur Zeit Jesu. Und Jesus war höchstwahrscheinlich ein Anhänger dieser Theorie. Was man von den Auferstehungsgeschichten im NT hält, ist jedes Menschen persönliche Sache. Jedenfalls wurde die Auferstehung Jesu zur zentralen Glaubensbotschaft des Christentums. Und hinzu kommt noch eine Erklärung für den Tod Jesu. Er starb für unsere Sünden, so die Glaubenslehre.

Um es mal auf den Punkt zu bringen. Jesus starb als Messias der Juden. Für die Juden hat sich durch das Auftreten Jesu nicht viel geändert. Bald darauf wurde Jerusalem samt Tempel zerstört. Jesus wollte den jüdischen Glauben reformieren, ist aber gescheitert. 

Das Christentum

Dann gründet ein Paulus das Christentum und macht Jesus zum Erlöser der Christen. Und dann machen sich Heerscharen von christlichen Theologen über die neue Religion her und formen sie nach ihren Vorstellungen. Das ganze mündete unter anderem in einer abstrusen Ansammlung von Dogmen, die allesamt dringend in die Tonne sollten. Allein Dogma 136 zeigt sehr schön, worum es den Verfassern der Dogmen ging: "Christus hat seiner Kirche eine hierarchische Verfassung gegeben." Die ging natürlich auf die Bischöfe über, wie Dogma 137 festlegt. 

Wenn die katholische Kirche glaubt, dass sie damit fit für die Zukunft ist, dann muss sie einen großen Glauben haben. Es würde aber durchaus nicht schaden, über eine Welt nachzudenken, die nicht mehr im Mittelalter verharrt und einer anderen Kirche bedarf, als einer, die um sich selber kreist und Glaubensdetails für unverrückbar erachtet, deren Enrstehung häufig im düsteren Mittelalter zu suchen ist. Aber es sieht nicht nach Reformbereitschaft aus. So wie sie sich anziehen, denken und handeln sie auch. Und so macht sich die katholische Kirche in der modernen Welt zunehmend verzichtbar und unbrauchbar.

Mit ihrer Reformverweigerung wird sie immer bedeutungsloser und wird sich in letzter Konsequenz in vielen modernen Ländern weitgehend bis ganz abschaffen.

Der vernichtende Konservatismus

Warum die Konservativen trotz guter Absichten falsch liegen

Wie viel von dem, was heute alles katholische Kirche ist, mag wohl auf Jesus von Nazareth zurückgehen? Oder muss man vielmehr fragen: Wie wenig? Als nach Jesu Tod die ersten Gemeinden im Entstehen waren und dann immer mehr wurden, brauchte man Strukturen. Die kannte man aus dem Staatswesen und übernahm sie. Letztlich ist das entstanden, was es im politischen Bereich bis vor gut hundert Jahren gab. Eine monarchische Struktur. In der Politik ist die im Zuge des ersten Weltkriegs abgeschafft worden. Das blieb der katholischen Kirche verwehrt bzw. wehrte sie sich dagegen und hielt an ihren barocken Strukturen fest, oft auch noch mit einer barocken Lebensweise verbunden. Natürlich lebte es sich im Barock vorzüglich und es fehlte an nichts. Und weil man sich dieses Leben und die damit verbundene Macht nicht nehmen lassen will, fehlt es grundsätzlich an der Einsicht, dass sich was ändern muss.

Die Bewahrung der Pfründe ist das eine. Das Andere sind die Reform von Theologie und Kirchenrecht. Ob es die Unauflöslichkeit der Ehe ist oder oder der Zölibat, ob die Replayhaftigkeit des Glaubensbekenntnisses, wo man sogar an eine heilige katholische Kirche glauben muss oder die uralten Lieder, deren Texte oft gar nicht mehr verständlich sind, ob es die griechische oder lateinische Sprache ist, mit der man (auch in guter Absicht) die Heiligkeit in den Turbo schalten will, die Liste könnte noch lange weiter geführt werden.

Dass dieses Glaubensbekenntnis mit allerlei seltsamen Bezeugungen aufwartet scheint kaum jemand aufzufallen. Wie auch? Kaum jemand denkt da noch mit. Was ist ein "eingeborener Sohn"? Und wie ist das mit der "Gemeinschaft der Heiligen"? Haben wir Menschen tatsächlich die Macht, Verstorbene als Heilige in den Himmel zu katapultieren? Vor allem: Was machen die vor der Heiligsprechung? Immerhin dauert das manchmal extrem lange. Also ganz ehrlich: Da kann man sich schon auch schwer tun, mit dieser Gemeinschaft der Heiligen.

Wenn Jesus der Gründer unserer Kirche ist, dann kommen seine Leistungen im Glaubensbekenntnis ziemlich dürftig weg: "Geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben". Es geht also nur um Geburt und gewaltsamen Tod und dass da ein Pontius Pilatus im Spiel war, der ist nämlich eine belegbare Person, drum musste er rein. Nicht mal der Tiberius, der damals Kaiser war, schaffte das. Kein einziges Wort zu Jesu Wirken. Ist aber auch klar, denn als Jesus am Kreuz starb, war man zunächst verblüfft. War es das? Hat er einfach nur sein Blatt überreizt? Da musste doch noch mehr sein. Und man machte mehr daraus. Jesus starb, um uns wieder mit Gott zu versöhnen. Denn als wir wegen Obstfrevel aus dem Paradies flogen, brachen wir mit Gott. Nun braucht es schon viel kindlichen Glauben, die Paradiesvertreibung als geschichtliches Ereignis zu betrachten. Wie es überhaupt viel kindlichen Glauben braucht, viele dieser Glaubenssätze anzunehmen.

Und wie Kinder sollen wir sein. Nichts hinterfragen, alles brav glauben, wie wir das bis zur Aufklärung auch folgsam taten. Es war ja nicht unbedingt folgenlos, wenn man es nicht tat. Aber selbst im tiefsten Bayerischen Wald ist die Aufklärung mittlerweile angekommen und die Zeiten, da dir der Pfarrer auf öffentlicher Straße eine Watschn geben konnte, wenn du letzten Sonntag den Gottesdienst geschwänzt hast, liegen mindestens 40 Jahre zurück (mehr nicht).

Damals war der sonntägliche Kirchgang nur theoretisch freiwillig und wer nicht ging, hatte eher keine Vorteile davon. Heute ist das anders. Heute ist kirchliche Freiheit und kaum ein Katholik schert sich um das Sonntagsgebot, geschweige denn die Beichte. Was soll man denn beichten, wenn der vollkommene Ablass mit "urbi et orbi" im TV als Nachtisch zum Weichnachts- oder Osterfestschmaus serviert wird. Das haben sie vielleicht nicht ganz bedacht, als sie das so festlegten. Und wer weiß, ob "urbi et orbi" als MP4 nicht auch die gleiche Wirkung erziehlt. Man müsste sich halt mal vor dem "echten" "urbi et orbi" wiegen und nachher und das Gleiche mit einem MP4-File versuchen. Allerdings muss da eine gewisse Zeit zum Nachsündigen berücksichtigt werden. Gleich im Anschluss kann das nicht funktionieren. Es sei denn, es gibt so was wie ein Restore für das Sündenregister.

Man sieht schon, wie verrückt das ganze ist, da fällt Ernstnehmen schwer. Aber das ist auch nur ein Beispiel von vielen. Dieser ganze Ablasshokuspokus wurde zu Zeiten Luthers eingeführt, weil man damit den Petersdom bauen wollte. Also das schlechte Gewissen in Geld umwechseln. "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt." Das hat letztlich zur Reformation in Deutschland geführt, mit zwei Christlichen Kirchen als Ergebnis.

Die Kirche wurde häufig reformiert. Den Anfang machte Paulus, dann kam Nicäa (325), Konstantinopel (381), Ephesos (431), Chalcedon (451), Konstantinopel (533), Konstantinopel (680-81), Nicäa (787), Konstanz (1414-18), Trient (1545-63), Vatikan (1870), Vatikan (1962-65). Schaut man sich die Entwicklung der Menschheit an, dann mag die Schlagzahl der Konzile wohl bis zum Ende des 20. Jahrhunderts damit standgehalten haben. Nimmt man die explosionsartige technische und gesellschaftliche Entwicklung der letzten 100 Jahr als Maßstab, müsste nahezu jährlich ein Konzil abgehalten werden.

Aber da gibt es lautstarke Mahner, ja nicht dem Zeitgeist zu folgen, denn "der kann nur in die Irre führen". Was sie damit meinen ist, "lasst ja alles beim Alten!" Nun ist es halt so, dass wir in unserer Zeit leben. Wir haben Smartphones, gut die haben auch die Konservativen. Wir haben uns viele Annehmlichkeiten geschaffen, es gibt viel Leben außerhalb der Arbeit und zunehmend wird auch Arbeit immer lebenswerter. Wir haben Wellness. All das ist der aus katholischer Sicht verteufelte Zeitgeist. Brauchen wir da wirklich jemanden, der uns jeden Sonntag zum Sünder macht und uns kollektiv zur Bekenntnis unserer Sünden auffordert? Muss man nicht haben, aber das begreifen sie nicht, denn sie brauchen Sünder. Und sie brauchen die Angst vorm Sterben. Und vielleicht ist dieses Fegefeuer doch noch irgendwie neu anzufachen, das man im zweiten Vatikanum ausgeblasen hatte. "Und in der Stunde unseres Todes. Amen!" Das ist ihnen ganz wichtig. Alles nur eine Vorbereitung auf diese finale Stunde. Was ist mit den Stunden, Tagen und Jahren davor? Sollte sich Religion nicht vielmehr dem Leben widmen? Und dann ist da auch noch diese verruchte Sexualität, die natürlich nur unter strengen vorgaben praktiziert werden darf. Auch das nehmen sie sich heraus. Am liebsten wären ihnen jungfräuliche Geburten. Die es zwar theoretisch auch schon gibt, aber die verteufeln sie auch.

Wer da wirklich glaubt, dass es ohne radikale Reformen eine Zukunft für die katholische Kirche gibt, der muss einen großen Glauben haben. Ohne diese dringenden Reformen wird sich die katholische Kirche weiter ihrem Untergang entgegensträuben. Ohne Reformen funktioniert die katholische Kirche nur mehr dort, wo Not, Unterdrückung und Unterentwicklung herrschen. Aber immerhin sind diese Teile der Erde ziemlich groß und sie werden noch größer. Hofft die Kirche auf diese Länder, dann ist das eine traurige Hoffnung.

Irgendwann wird man einsehen müssen, dass unsere Religion Menschenwerk ist und sich über die Zeiten den Bedürfnissen angepasst hat und dass es töricht und dumm ist, das nicht mehr zu tun. Bis dahin mag es noch ein weiter Weg sein und man wird mehr und mehr auf sie verzichten. Besser wäre es, sofort theologischen Konkurs anzumelden und einen Konkursverwalter zu bestellen.

 

Aufstieg und Fall des Zimmerersohns

Die andere Weihnachtsgeschichte

Als der Engel des Herrn am 24ten des Monats März im Jahre Eins bei Maria vorbeischaute und sie befruchtete, war Josef grad beim Schafkopfen. An diesem Abend hatte er eine richtige Glückssträhne. Glück im Spiel … Aber das merkte er erst drei Monate später, als der Engelbesuch Marias Bauch zu runden begann. Denn Josef war strenger Katholik und Sex vor der Ehe kam nicht in Frage. Zumindest ungeschützter Sex. Aber was nun?

Maria besuchte ihre Base Elisabeth, doch die riet ihr von einer Abtreibung ab. Später würde die Anrede Elisabeths von pubertierenden Mönchen ins Unmögliche verklärt werden und Maria sogar durch einen Dornwald gehen müssen. Wer die Strecke von Nazareth nach Jerusalem kennt, wird den Dornwald vergeblich suchen. Aber wer die Geschichte dermaßen verbiegt, braucht halt einen Dornwald.

Mittlerweile scheint auch gesichert, dass ein schadhafter Schafsdarm Josefs Bemühungsverhinderung unverhindert machte. Egal, der Engel hätte sowieso nicht bezahlt.
Später verlagerte man aus geschichtlichen Gründen die Geburt nach Betlehem, sehr zur Freude der Betlehemer Gastronomie.

Als man dem Jugendlichen Jesus die Engelgeschichte auftischte, war es mit der Zukunft als Zimmermann vorbei. Der pubertierende hatte jetzt hochfliegende Träume und Josef nicht den Mut, das mit dem schadhaften Darm zuzugeben, selbst als der Knabe ihm zum Verwechseln ähnlich sah. Denn Sex vor der Ehe! Ihr wisst ja, wie scheinheilig so eine Dorfgemeinschaft sein kann. Aber sein Schweigen ging nicht gut aus, denn Jesus machte auf Messias und eckte schließlich in Jerusalem an, das kurzen Prozess machte.

Ob es ihm ein Trost ist, dass er auf dem Konzil von Nicäa knapp 300 Jahre nach seinem Tod zum Gott erklärt wurde und seine Kreuzigung seither in jeder Kirche dargestellt wird, das ist mehr als fraglich. 

Immerhin hält die Kirche auch an einem sehr abgespeckten Lebenslauf fest, der sein Wirken komplett ausspart.
"Geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben." Jesu Leben aus katholischer Sicht. Extremkurzform.
Schon sehr dürftig für einen Gott.

In diesem Sinne: Auf in die in diesem Jahr nur 96tägige Lebensgeschichte des Zimmerersohns! Er wird wieder angeklagt. Der Ausgang des Prozesses steht schon vorher fest. Die Hinrichtung ist auf den 29. März 24 angesetzt. Keine Chance auf Gnade. Nach knapp 2000 Jahren wird es wieder heißen "Ans Kreuz mit ihm!"

Und sie bewegt sich doch

Warum die vier Bremser den Prozess beschleunigen

Als die katholische Kirche mit dem zweiten vatikanischen Konzil einen enormen Modernisierungsschritt getan hatte, weckte das viel Hoffnung. Mittlerweile haben aber ausreichend reaktionäre Kräfte viel unternommen, um zurück in die Vergangenheit zu gelangen. Im Ergebnis kehrten viele Katholiken ihrer Kirche den Rücken. Große Empörung verursachten die vielen Aufdeckungen von Missbrauchsfällen, auch - und das ist wirklich nicht schlimm genug zu bewerten - an Kindern. Schutzbefohlenen.

Die katholische Kirche versprach schonungslose Aufklärung, Papst Benedikt nahm sich höchstpersönlich darum an und füllte vatikanische Aktenschränke mit Missbrauchsberichten, um dann an der Aufgabe zu scheitern. Das kann man durchaus verstehen, denn der Aktenberg muss gewaltig sein und Benedikt schrieb lieber seine Jesusbücher.

Nun haben im Land der Reformation die Laien das Reformthema aufgenommen und einen synodalen Weg gestartet, von den Bischöfen halbherzig begleitet, von vieren abgelehnt, drei davon aus Bayern. Wer den Reformbedarf noch nicht erkannt hat, muss blind für die Realität sein, oder komplett neben der Spur laufen. In Passau hofft man auf Neuevangelisierung und damit auf den Heiligen Geist, dabei hat der auch in Rom oft genug versagt, wenn es ihn denn überhaupt geben sollte. Die katholische Kirche bietet kein Fundament mehr, keine belastbare religiöse Grundlage.

Noch vor fünfzig Jahren war der Kirchgang keine Frage des Wollens, sondern des Müssens. Die Gottesdienste mussten nicht gefallen, denn man brauchte sie zur Rettung der Seele. Das war wohl auch damals schon falsch und heute ist es nicht anders. Aber man bemüht sich nicht. Ganz im Gegenteil werden Gottesdienste wieder der "guten alten Zeit" angepasst. Es gibt keine neue Liturgie, die auf die aktuellen Bedürfnisse eingehen könnte. Alles ist wieder alt und verstaubt. Die Menschen sind sündig und bedürfen der Reinigung. Die gibt es im Sonntagsgottesdienst. So begreifen sich die meisten Priester und sehen hilflos zu, wie sich die Bänke leeren. Ihre Enttäuschung sehen sie aber in den Katholiken begründet und nicht im Versagen der Kirche.

Brauchen die Menschen keine Religion mehr? Natürlich brauchen sie eine. Welche ist im Grunde egal, wenn sie in der Zeit und für die Zeit nützt. Ob Neuevangelisierung der richtige Weg ist, darf getrost bezweifelt werden, auch wenn der Passauer Bischof glaubt, dass er damit die Probleme der katholischen Kirche löst und es folglich keinen synodalen Weg braucht. Was ist wohl besser? Beim Autofahren zu beten oder vorausschauend zu fahren?

Natürlich geht es nicht ohne Reformen, zumindest wenn es aufwärts gehen soll. Reförmchen werden die rasante Fahrt zum Abgrund höchstens verlangsamen. Insofern sind die Reformgegner genau diejenigen, die den Untergang beschleunigen und damit einen möglichen Neuanfang schneller herbeiführen.

Wenn man ein Haus ausräumt, dann nimmt man am Anfang jedes Teil sorgsam in die Hand und wägt ab, ob es aufbewahrt werden sollte. Darauf folgt eine Phase, in der man immer schneller zum Entsorgen bereit ist und in der letzten Phase wirft man rigoros weg. Das ist auch wichtig, denn Ballast ist und bleibt Ballast und der drückt nach unten. Wenn ein Schiff zu sinken droht, wird in letzter Not aller Ballast und auch die Ladung über Bord geworfen, um nicht zu sinken.

Vielleicht erkennt man später, dass das eine oder andere Teil doch brauchbar war, aber dann wird man es wieder beschaffen und zwar in neuer, vermutlich besserer Form. Die katholische Kirche hat ihre prekäre Lage noch nicht erkannt. Das Wasser steht bis zum Rand der Bordwand und man hofft auf den heiligen Geist, anstatt Ballast über Bord zu werfen.

Sollte der heilige Geist tatsächlich das tun, wozu das Bistum selbst in der Lage wäre? Soll der heilige Geist den gesamten Ballast über Bord werfen? Natürlich soll er das nicht, wird der Bischof sagen. Er soll die Gläubigen wieder gläubig machen. Das scheint mir von einem heiligen Geist etwas viel verlangt. Denn auch vor 50 Jahren hätten viel weniger die Gottesdienste besucht, wäre da nicht der gesellschaftliche Zwang gewesen, den natürlich die katholische Kirche gepflanzt hat.

Nicht die Gottesdiensbesuche, nicht die Spenden, nicht die Beichte entscheiden darüber, ob man dereinst ein Leben nach dem Tod bekommt. Sondern die Tatsache, ob es das überhaupt gibt oder wir uns mit der Endlichkeit abfinden müssen. Was wäre daran so schlimm? Es würde nicht lange dauern. Und dann könnte sich die katholische Kirche endlich mit dem Leben beschäftigen und das Jenseits in Ruhe lassen.

Man sollte vielleicht auch aufhören, Gott mit Dingen zu belästigen, die wir selbst in der Hand haben. Als wir keinen Bischof hatten, beteten wir für einen guten Bischof. Da überlegte ich schon, ob nun Gott einen neuen Bischof einsetzt oder Rom den bestimmt. Braucht also der Papst göttlichen Beistand, um einen geeigneten Kandidaten zu finden. Dann war Gott entweder schlecht gelaunt oder nicht zu sprechen.

Insofern wäre ich tatsächlich vorsichtig, Gott um eine gute Regierung zu bitten. Vielleicht ist genau das in Bayern passiert.

Reformen sind bitter nötig. Damit das aber möglichst unmöglich ist, hat sich die katholische Kirche mit ausreichen Dogmen dermaßen gefesselt, dass es ohne Paradies und kirchlicher Eintrittskarte nicht geht. Ist ein bisschen wie der Dieb, der sich in der Bank einschließt und den Schlüssel wegwirft. Die entscheidende Frage lautet, ob sich die Kirche ausreichend reformieren kann, um den Untergang zu verhindern oder ob es erst einen Untergang braucht, damit der ganze Ballast in dem tiefsten Tiefen versinkt.

Warten wir's ab!

Zusatzangebote

Kirchliches Merchandising

So so, der ADAC hat mehr Mitglieder als die katholische Kirche. Mitglieder! Zum Autogottesdienst kommen die auch nicht. Die ADAC-Mitglieder sind passive Mitglieder, die nur darauf hoffen, dass der ADAC im Pannenfall anrückt und alle Probleme löst. Dafür ist vor allem der Deutsche bereit, einen Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Immerhin will man maximal schnell und komfortabel nach einer Panne zurück nach Deutschland gebracht werden und natürlich auch das wichtigste Accessoire des Deutschen, das soeben verreckte Auto. Dafür zahlen wir doch gerne unseren Beitrag.

Rücktrittversicherung

Ebenso ist es mit der Reiserücktrittsversicherung. Die zahlen wir, damit wir im Verhinderungsfall unsere Reise absagen können, ohne zahlen zu müssen. Damit wir im Verhinderungsfall nicht zahlen müssen, zahlen wir regelmäßig und damit in der Summe teurer als die abgesagte Reise an eine Versicherung. Wow! Wie blöd muss man dafür sein?

Die Menschen mögen Sicherheit und lassen sich diese Sicherheit gerne was kosten. Das wäre doch ein Konzept für die katholische Kirche. Eine Reiserücktrittsversicherung für den Todesfall. Oder eine "gefällt nicht - Garantie" für's Paradies. Ein kostenloses Rücktrittsrecht für die falsche Himmelsbuchung. Auch eine Geld-Zurück-Garantie bei Fehlverhalten der Kirche wäre eine solche Option. Das Sahnehäubchen: Die kostenlose Eheannullierung bei Fehlverheiratung.

Zusatzangebote

Die andere und weitaus verlockendere Option sind Zusatzangebote. Zum Beispiel eine 49 €-Ticket-Verlosung unter den Gottesdienstbesuchern. Auch eine Bonuscard mit Kirchensteuerrabatt würde die Kirche wieder attraktiver machen. Wie wäre es mit einem Kirchenshop mit Parreiregenschirmen, Sporttrikots mit eloquenten Slogans. "Mit Gott zum Sieg!" Für Radler "Durchhalten mit Gott!" Dem Trend folgend eine E-Bike-Ladestation vor der Kirche "Seele und Bike Ladestation!"

Aber das scheint für die aktuelle Vorstandschaft außerhalb der Möglichkeiten. Wenn Taufeltern zum Jahresgedenken der Taufe in den Gottesdienst eingeladen werden und als Dank für's Kommen eine Kerze bekommen, dann ist das zwar nicht ganz so daneben, wie die Schnapsflasche für den Referenten zum Thema Drogenprävention, aber bestimmt kein Treffer.

Sprung ins Jetzt

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn die Kirche mal zur Kenntnis nähme, dass wir im Jetzt leben und vor allem dass wir leben und nicht den ganzen Tag daran denken wollen, wie es mal danach sein wird. Wenn einem am Friedhof verkündet wird, dass man von Engeln in das himmlische Jerusalem begleitet wird, dann stellt sich schon die Frage, warum einem das vorher keiner sagt. Wer will in das himmlische Jerusalem? Dort sind vermutlich Juden und Araber und schmeißen sich gegenseitig himmlische Bomben auf den Kopf.

Woher nimmt die Kirche überhaupt die Gewissheit, dass es ein Leben danach gibt und das Recht über den Einlass durch das Kassieren der Eintrittssteuer zu entscheiden? Die Gewissheit mag sie aus der eigenen Verblendung beziehen. Das Gate ins Jenseits hat sie sicher nicht besetzt. Einmal abgesehen, was Gott für ein Interesse haben könnte, uns ein Leben nach dem Tod zu schenken. Wenn er sich auf unsere Huldigungen freut, dann hat er mit seiner Freude lange warten müssen und wird sie nur eine ziemlich kurze Zeit genießen können. Denn da nur eine sehr begrenzte Zahl an Menschen bereit ist, für den Klimawandel zu verzichten, wird er sich nicht mehr besonders lange an unser erfreuen können. 

Wenn ich Gott wäre

Wäre ich Gott, würde ich Kreaturen, die meine wunderbare Schöpfung binnen weniger Jahrhunderte zugrunde richten, kein Bonusleben geben. Game over, ausgespielt.

Deshalb täte die Kirche gut daran, sich mehr auf das Diesseits zu fokussieren und den Leuten mehr Angebote für ein gelingendes und glückliches Leben machen. "Sunday for you!" Eine Sonntagsgestaltung, die Tempo aus dem Leben nimmt und den Blick auf das Wesentliche lenkt. Nicht die Work-Life-Balance, die fokussiert nur auf möglichst viel Lebensgenuss und definiert diesen als egoistisches Ausleben der Lebensgenüsse. Geht es nicht mehr um ein sinnvolles Leben? Ein Leben, das die Note "gelungen" bekommt?

Das wären Aufgaben für die Kirche und sie könnte es auch. Sie hat Rituale und Möglichkeiten (leere Klöster), brauchbare Angebote zu schaffen. Das würde auch der Kirchensteuer zu mehr Akzeptanz verhelfen. Es geht um Leben, nicht um Tod. Ein Ort für die Lebenden und Wellnesstempel für die Seele. Aber wie soll das mit den mittelalterlich gekleideten Gestalten gehen? Vermutlich muss noch viel an Unterstützung wegbrechen, bis der Boden für Neues bestellt werden kann. Bis der Wanderprediger Jesus aus Nazareth endlich von der unerträglichen Last befreit wird, die man ihm mit der Sündenschuld der Menschheit aufgebürdet hat.

Nach seinem Bilde schuf er ihn

Wie wir unseren Gott erschufen

In der Genesis, also dem ersten Buch Mose wird von der Erschaffung des Universums und schließlich des Menschen berichtet. Und da die Genesis natürlich von Menschen niedergeschrieben wurde, machte sich der Mensch Gedanken, warum er so aussieht, wie er aussieht und in seiner unermesslichen Bescheidenheit ging der Mensch davon aus, dass er natürlich als Ebenbild Gottes erschaffen wurde. Aber da der Mensch schon da war, als er das schrieb und davon ausging, dass er das höchste aller geschaffenen Wesen ist, ging er davon aus, dass niemand geringerer als Gott selbst die Vorlage sein konnte. So kam Gott zu seiner Gestalt. Natürlich ein Mann und selbstverständlich alt und großväterlich, außerdem auf seinem göttlichen Thron sitzend, zu beiden Seiten jeweils ein leerer Platz. Ja, so steht es in der Bibel und so haben es die Menschen aufgeschrieben, also ist es so und Gott muss es genau so akzeptieren, das hat die katholische Kirche ihm in zahlreichen Dogmen vorgeschrieben und zwar für alle Ewigkeit, denn Dogmen sind länger haltbar als Atommüll aber ebenso belastend.

Der geerdete Gott

Natürlich hatte der Mensch (hier ist die Menschin ebenso gemeint) kaum eine Möglichkeit, das wahre Wesen und die Gestalt Gottes zu erforschen. Wie soll man sich einen Gott vorstellen, der zumindest dieses Universum aus dem Nichts erschaffen hat? Sollte es noch weitere Universen geben, und das ist nicht so unwahrscheinlich, dann hätte wohl Gott mit den begrenzten Möglichkeiten eines Menschen erst gar nicht angefangen. Wie solltest du denn leben können, wenn dir sowohl Planet als auch Atmosphäre fehlt und dann auch noch das passende Klima. Wir sehen doch aktuell, wie schwer es ist, dieses Klima zu bewahren, wenn die Population ein Übermaß erreicht und jeder nach Luxus und optimierter Lebenslust strebt. Man muss wohl einsehen, dass wir bei der Niederschrift der Genesis ein bisschen zu überheblich waren. Nein ein geerdeter Gott, nach unserem Ebenbild, hätte kein Universum geschaffen, der hätte höchstens das Klima seines eigenen Planeten zum Kochen gebracht. Wir müssen uns also schnell von dem Gedanken verabschieden, dass Gott uns nach seinem Bild geschaffen hätte. Es war umgekehrt und definitiv ein Irrtum. Gott ist für uns unfassbar und gewiss nicht unsere Designvorlage.

Im Niedergang

Es ist ja schon erstaunlich, dass die vergreisten Gestrigen im Vatikan allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz eisern an ihren Irrtümern festhalten. Zum äußeren Zeichen beharren sie auf einer Kleiderordnung, die wohl ihre stoische Zukunftsverweigerung untermauern soll. Erwachsene Männer mit Röcken und roten Bauchbinden. Man kann das lustig finden, aber das ist es leider nicht. Freilich werden Talar und Soutane  mittlerweile mit Reiß- oder Klettverschluss zusammengehalten und die unzähligen Knöpfe sind ohne Funktion, aber sie sollen den Anschein der Verweigerung unterstreichen. Natürlich haben die Purpurmänner ihre iPhones einstecken und das vermutlich in einer eingearbeiteten iPhone-Tasche, aber nach außen hin wird Vergangenheit demonstriert und vor allem gepredigt. Das Collar - zeitweise als Tippex bezeichnet - erfreut sich großer Beliebtheit, denn es weist den Träger als geweihten Mann aus. Aber die Wirksamkeit hat gewaltig nachgelassen, wie auch die Bedeutung Roms. In den aufgeklärten Ländern der Welt ist die katholische Kirche mit Vollgas im Niedergang.

Vier Prozent

Die Zahl der Ausreden seitens der katholischen Adelsoberen ist fast so lang wie ihre Verfehlungen. Die Hauptausrede ist der Zeitgeist, also die Summe der Lebenseinflüsse. Den Menschen gehe es zu gut, man will keine Funkirche, die Menschen sind dekadent geworden und dem dürfe sich eine heilige katholische Kirche nicht anbiedern. Dem Zeitgeist anbiedern, ist das wirklich ein Problem? Am 25. Juli 1968 veröffentlichte Papst Paul VI die Enzyklika "Humanae Vitae", auch als Pillenenzyklika bekannt. Die Pille war erfunden und sie vereinfachte Empfängnisverhütung. Humanae Vitae gilt bis heute. Bis heute ist jegliche Empfängnisverhütung, ausgenommen (und das auch nur vielleicht) die Natürliche, von der Kirche verboten. Und wen kümmert das? In jedem Kloster stand eine Eibe, deren Gift wurde zur Abtreibung verwendet. Nicht selten starben Mutter und Kind. Aber das war ja innerhalb der Klostermauern, also fern der Öffentlichkeit. Die Liste der Scheinheiligkeiten ließe sich lange fortführen. Jedenfalls hat die katholische Kirche sehr viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Die vielen Missbrauchsfälle und vor allem deren Vertuschung und mangelhaften Aufarbeitung führten zu massiven Kirchenaustritten.

Während die Austritte von 1990 bis 2016 nur moderat anstiegen, explodieren sie seit 2021 förmlich. 522.821 Katholiken traten im Jahr 2022 aus. Hinzu kommen 64.835 Kinder von katholischen Eltern, die nicht getauft wurden und schließlich 277.242 katholische Todesfälle. Macht also in der Summe 864.898 Katholiken, welche die katholische Kirche im Jahr 2022 verlor. Das sind vier Prozent und somit auch vier Prozent der Kirchensteuer von 6,0 Milliarden im Jahr 2022 = 240.000 Millionen.

Rettungsring verschmäht

Dann machten sich etliche ehrenamtliche Laien (= nicht geweihte Katholiken) die Mühe, einen synodalen Weg zu starten. Sie suchen nach Wegen in die Zukunft der katholischen Kirche. Und als die deutschen Bischöfe mit den zögerlichen Beratungsergebnissen im Rom antanzen, erfährt der synodale Weg eine pauschale Abfuhr. Rom hat damit den Rettungsring, den ihm der synodale Weg zuwarf verschmäht. Man darf getrost davon ausgehen, dass es keinen zweiten synodalen Weg mehr geben wird, denn die deutsche katholische Kirche ist im Niedergang und Rom hat das durch zahlreiche Fehler zu verantworten. Da ist vor allem die Unfähigkeit von Papst Benedikt zu benennen, die Missbrauchsfälle wirksam in Angriff zu nehmen, ebenso aber auch die Unfähigkeit von Papst Franziskus, notwendige Reformen auf den Weg zu bringen. Was hat ein Zölibat in unserer Welt verloren? Wie kann man Frauen vom Priesteramt ausschließen? Beides geht nicht auf Jesus zurück. Wie soll eine Monarchie, die die katholische Kirche im Grunde ist, in einer Demokratie überleben? Es sind so viele Baustellen, mit denen sich die katholische Kirche in die Vergangenheit katapultiert hat.

Ich bekenne

Darüber hinaus ist es aber auch ein völlig veraltetes Menschenbild. Die katholische Kirche begründete ihre Macht auf der Sünde. Der Mensch wurde als grundsätzlich schlecht betrachtet und konnte nur durch die Vergebung der Sünden ins Paradies und das Vergebungsmonopol hatte natürlich die Kirche. Zeitweise ließ man sich dieses Paradiesticket teuer abkaufen. Das hat sich bis heute erhalten, denn Messstipendien sind nichts anderes als Ablasshandel. Und bis heute wird das große Schuldbekenntnis regelmäßig gebetet, in dem der Katholik zu bekennen hat, dass er Gutes unterlassen und Böses getan hat. Selbst einem Psychologieunkundigen wird klar sein, dass diese ständige Schuldzuweisung keine Bereicherung ist. Dabei gäbe es so viele Möglichkeiten, positiv zu wirken, wäre man nur nicht so sehr im Gestern verankert. Aber gestern waren die Kirchen doch voll. Stimmt! Aber warum?

Ist Rettung noch möglich?

Die katholische Kirche verweist darauf, dass sie weltweit zunimmt. Das mag schon stimmen, denn es gibt leider zu viele Länder auf der Erde, die deutschem Lebensstandard und deutscher Demokratie um Jahrhunderte hinterherhinken. Auch wenn ein populistischer Aiwanger meint, sich Demokratie zurückholen zu müssen, aber das ist eine andere Geschichte, leider auch eine traurige. Wenn katholische Kirche nur dort funktioniert, wo Bildung und Demokratie fehlen, dann sollte sie schleunigst darüber nachdenken, warum das so ist. Wenn Kirche nur dort prosperiert, wo Gewalt, Terror und Krieg herrschen, dann ist es höchste Zeit zum umdenken. Denn eigentlich sollte die Kirche genau das nicht wollen und mit allen Mitteln dagegen ankämpfen. Aber dann müsste sich sich ändern und dem Mittelalter Lebewohl sagen. Denn wir haben Gott nach unserem Bild geschaffen und wir ändern uns und wir haben eigentlich auch die Kirche nach unseren Bedürfnissen geschaffen und die haben sich geändert. Leider versteht die Kirche das nicht, sie glaubt noch an den Gott der Vergangenheit und nicht an den Gott von heute. Und wenn sie daran festhält, wird es mit jedem Tag unwahrscheinlicher, dass man sie retten kann. Sie wird nicht untergehen, aber nur mehr von Ländern ohne Demokratie und wenig Bildung getragen. Auf die Unterstützung der reichen Demokratien wird sie dann verzichten müssen. Aber vielleicht kriegen wir das mit dem Klima eh nicht in den Griff, dann gehen wir sowieso alle unter. Doch im Gegensatz zu den Sauriern brauchen wir dazu keinen Meteoriten, das schaffen wir ohne fremde Hilfe.

Langsames Ausschleichen oder Sanieren

Ist die katholische Kirche in Deutschland noch rettbar?

Die Katholische Kirche in Deutschland tut sich in letzter Zeit ziemlich schwer, Fettnäpfchen auszulassen und bei der Schadensbegrenzung scheint das oberste Prinzip die Dilettanz zu sein, wenn es denn überhaupt ein Prinzip gibt. Da mühen sich Laien ab, einen synodalen Weg zu bahnen, der zumindest in Richtung Zukunft führen könnte, aber halstarrige Gestrige wehren sich mit hierarchischer Gewalt gegen jede Einmischung von "außen", also den Nichtklerikern, der Mehrheit. Wie soll das gut gehen?

Die Sanierungsfrage

Wäre die katholische Kirche (KK) ein Konzern, dann müsste man ernsthaft überlegen, ob eine Sanierung noch in Frage kommt. Wie konnte es soweit kommen? Wie konnte die KK soweit von der Gesellschaft abdriften? Da hilft ein Blick in die Vergangenheit, denn die war über Jahrhunderte immer gleich. Da waren Adel, Stände und das gemeine Volk. So stellte sich auch die Kirche auf, der Adel, das waren Papst, Kardinäle und Bischöfe, die Stände bildeten die Priester und das gemeine Volk hatte zu gehorchen, dafür sorgte eine strenge Einhaltung der Gebote und die Inquisition. Die Kirche war also hauptsächlich eine Institution, die das Fürchten lehrte.

Untergang der Monarchien

Der erste Weltkrieg bedeutete den Untergang für die meisten Monarchien. Die Demokratie brach sich Bahn. Die Grundfeste dafür wurden in vielen Revolutionen gelegt. Deutschland und Italien erlebten danach eine düstere Phase der Diktatur, die aber Gott sei Dank die angedachten tausend Jahre bei weitem nicht erlebte. Die KK konnte sich dem Untergang des Adels entziehen und ihre Monarchie, die sie Hierarchie nennt in die Neuzeit herüberretten. Doch wird dieser vermeintliche Rettungserfolg immer mehr zum Pferdefuß. Es ist halt immer weniger vermittelbar, dass ein sehr alter Mann in Rom über viele sehr alte Männer herrscht, die über viele mehr oder weniger alte Bischöfe herrschen und den Gläubigen vorschreiben, was zu glauben ist.

Die Erfindung des Zeitgeists

Da die KK nach wie vor wie eine Monarchie strukturiert ist und eine rettende Revolution daran scheitert, dass die Revolutionäre die Freiheit haben auszutreten, kann die KK in der vermeintlich "guten alten Zeit" verharren und muss sich nicht den gewaltigen Anforderungen der mit hoher Geschwindigkeit wandelnden Zivilisation stellen. Per se scheint für die KK der Wandel vor allem gottlos zu sein. Er ist der Zeitgeist, das Böse und er trägt die Schuld am Abfall der Gläubigen. Demnach kann es nicht gottgefällig sein, sich dem Zeitgeist zu unterwerfen. Die Kirche ist vielen Irrtümern aufgesessen, vom geozentrischen Weltbild bis zur Erschaffung der Hexen. Aber dieser Fehler hat andere Dimensionen, denn früher war die Welt, wie sie war, jetzt ist sie heute nicht mehr wie gestern und schon morgen wird sie wieder eine andere sein. Und der Fortschritt nimmt immer mehr an Fahrt auf.

Darf Glaube sich ändern?

Mk 2, 27: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen.“
Diese Aussage Jesu könnte man auch so formulieren: "Die Religion ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um der Religion willen." Eine Religion, die um des Menschen willen gemacht ist, muss sich wandeln dürfen, muss lernen, auf geänderte Bedürfnisse einzugehen. Eine Religion, die um des Menschen willen gemacht ist, müsste sich längst um die Umweltzerstörung kümmern. Sich der Thematik zu verweigern, weil sie nicht in der Bibel steht, ist Vogel-Strauß-Mentalität. Zu Zeiten Jesu gab Umweltzerstörung nur, wenn die Natur sie verursachte. Eine Religion, die sich nicht an die Erfordernisse anpasst, wird früher oder später untergehen. "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit." Ein Spruch aus der Wirtschaft, der in vielen Bereichen Gültigkeit hat, auch bei Religion. Die KK versteift sich gerne darauf, dass Jesus das Christentum gestiftet hat, also darf es nicht verändert werden. Wie viel von der Ausprägung des heutigen Christentums kann man Jesus zuschreiben? Folglich hat sich Christentum seit den Lebzeiten Jesu gewaltig geändert und vielleicht nicht mal im Sinne Jesu. Sehr wahrscheinlich sogar.

Die Evangelische Kirche verliert auch

Oft werden die Forderungen an die KK, z.B. den Zölibat abzuschaffen oder die Frauen zum Priesteramt zuzulassen damit abgewehrt, dass die evangelische Kirche damit die massiven Austritte auch nicht verhindern konnte. Tja! Das klingt in etwa so wie Gegner deutscher Klimaschutzpolitik. "Dass das kleine Deutschland das Klima nicht retten kann!" Wäre es also sinnvoller mit Vollgas gegen die Wand zu fahren? Wenn die Evangelischen ebenso Mitglieder verlieren bedeutet das, dass es mit der Abschaffung von Zölibat und Patriarchat nicht getan ist, trotzdem ist das kein Grund, an diesen mittelalterlichen Relikten festzuhalten. Der Reformstau ist größer als diese zwei Themen, er ist auch größer als alle Forderungen des synodalen Wegs. Solange aber eine Gruppe vergreister Männer über die Zukunft der KK entscheidet und die Revolutionäre austreten, ist von Untergang auszugehen. Dann geht halt Rom zum zweiten Mal unter, zumindest in Deutschland.

 

Dogma 234

Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde

Seit es Leben auf der Erde gibt, hat es eine begrenzte Dauer. Es gibt kein Leben, das auf Dauer angelegt ist. Leben ist ein beständiger Kreislauf von Werden und Vergehen. Der Wunsch nach ewigem Leben ist ein Menschheitstraum. Das liegt vor allem daran, dass der Mensch sein Lebensende begreift und diese Erkenntnis ist bitter. Also muss eine Aussicht auf ewiges Leben her. Dass es mal ein Paradies mit ewigem Leben gab, wird im Buch Genesis behandelt. Genesis heißt übersetzt "der Anfang". Wir kennen es als das 1. Buch Mose. Das Buch behandelt Idealzustände und die Konflikte mit diesen Idealen. Das Judentum, das dieses 1. Buch Mose verfasst hat, kennt keine Erbsünde, die wurde erst von der katholischen Kirche aus der in Genesis beschriebenen Vertreibung aus dem Paradies konstruiert. Folglich kann man getrost davon ausgehen, dass die Erbsünde eine Erfindung der katholischen Kirche ist. Sie wurde ein wichtiges Fundament, denn erst durch die Erbsünde, und vor allem dem Monopol derer Vergebung, konnte die katholische Kirche ihre absolutistische Machtposition errichten.

Kein Tod ohne Sünde?

Im Paradies gab es keine Sünde und somit keinen Tod. So zumindest weiß es die Bibel. Freilich gab es das Paradies nicht wirklich. Es war eine Idealvorstellung, eine unerreichbare, wohlgemerkt. Denn der Mensch ist nicht für paradiesische Zustände geschaffen. Der Mensch ist ein Raubtier. Ein Börsenhai, ein egoistisches, raffgieriges, unersättliches Raubtier. Er würde in kein Paradies passen. Insofern wäre ein göttliches Vorhaben für ein Paradies von Haus aus zum Scheitern verurteilt gewesen. Aber die Vorstellung ist natürlich schön.

Die Straffolge

Wenn es also zu keiner Zeit ein Paradies gegeben hat, weil Wunschvorstellungen selten Realität werden, wie kann dann die Sünde - und hier geht es um die Erbsünde - den Tod als Lebensende zur Folge haben? Wie kann überhaupt Gott einen Tod einsetzen, der doch zum Kreislauf aller Lebewesen gehört. Der Tod war also immer schon da, oder besser gesagt: der Tod war nie da. Denn es ist das Leben, das da ist und das irgendwann endet. Der Tod ist also lediglich der Zustand ohne Leben. Gab es also den Tod vor dem Sündenfall nicht, so gab es auch kein Leben. Der Vor-Mensch - so man ihn als solchen bezeichnen mag - existierte als Seele im Paradies. Wie aber kann eine Seele in einem Paradies überhaupt sündigen? Eine verzwickte Geschichte. Aber das Ende der Geschichte jedes einzelnen Menschen, da ist sich die Kirche sicher, ist das Aushauchen der Seele, die dann ins Paradies zurückkehrt, wo sie vorher herkam. Da wir aber von der Zeit vor unserer Geburt rein überhaupt nichts wissen, entstand unsere Seele erst bei der Geburt oder wir bekamen eine generalsanierte und frisch formatierte. Aber vielleicht gibt es diese Seele ja überhaupt nicht und die Kirchen erfanden sie, weil man ja ohne Seele einfach weg wäre. Leben weg, aus Äpfö, Amen. Aber laut Dogma 234 muss es eine Seele geben, denn sonst könnte das Leben nicht die Straffolge einer Sünde sein, die eine Seele begangen haben muss. Und wo kommt diese gegenwärtige Heilsordnung eigentlich her?

Gottes Lachkrampf

Ob Gott einen Lachkrampf bekommen würde, kämen ihm diese Dogmen einmal zu Gehör? Nicht ganz unwahrscheinlich. "Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde". Auf so was musst du erst mal kommen. "Die Geldbuße ist in der gegenwärtigen Straßenverkehrsordnung eine Straffolge der Geschwindigkeitsüberschreitung". Das versteht man, das ist nachvollziehbar. Beim Dogma 234 aber drängt sich der Eindruck auf, dass da jemand absolut zu lang über seine Vor- und Nachgeschichte nachgedacht hat. "Warum hat mich meine Mutter unter Schmerzen gebären müssen, warum muss ich sterben?" Dabei ist die Antwort relativ einfach: Weil du ein Mensch bist! Und da geschieht das seit Millionen Jahren. Das war so und ist so und zwar schon lange vor der "Vertreibung aus dem Paradies". Aber wie soll das möglich sein? Nun ja, unsere ältesten Vorfahren hatten keinerlei Religion und damit kein Paradies, aus dem man sie vertreiben hätte können und somit keine Erbsünde.

Menschen vor dem Paradies

Aber hoppla! Es kann doch gar keine Menschen vor dem Paradies gegeben haben! Hat es aber. Und vor Gott kann es keine Menschen gegeben haben. Stimmt! Ja, aber dann hat es dieses Paradies nicht gegeben!? Natürlich nicht! Ja, was soll dann das Ganze Erbsündgetue? Erbsünde ist vielleicht das Geschichtsbündel, das uns je nach Geburtsregion aufgebürdet wird und das ein bisschen für langfristige Gerechtigkeit sorgen könnte. Aber halt nur scheinbar. Denn wenn der heutige Pole vom heutigen Deutschen Reparation verlangt, dann kann man das nur als paradiesgläubiger Katholik nachvollziehen. Die katholische Kirche machte die Erbsünde einige Jahrhunderte lang zum äußerst lukrativen Geschäftsmodell. Heute fällt ihr das berechtigt auf die Füße. Man kann alles übertreiben. Die katholische Kirche tat das und entwickelte eine manische Gier- und Raffsucht. Wenn man immer am Limit lebt, tut das Zurückschrauben des Limits ziemlich weh. Das ist auch die Erfahrung, die unsere Gesellschaft gerade macht und auch da wird es weh tun.

Dogma 7

Gottes Wesen ist auch für die Seligen des Himmels unbegreiflich

Wenn man sich unser Universum vor Augen führt, dann wird einem schnell klar, dass man sich unser Universum nicht vor Augen führen kann. Man schätzt, dass unser Universum 46 Milliarden Lichtjahre im Durchmesser hat. Das hat man aus vielen Einzelbeobachtungen errechnet. Für uns ist die Lichtgeschwindigkeit das Maß aller Dinge. Wenn aber unser Universum "nur" 14 Milliarden Jahre alt ist, wie kann es dann einen Durchmesser von 46 Milliarden Lichtjahren haben? Das könnten dann doch maximal nur 28 Milliarden Lichtjahre sein, wenn sich alles immer mit Lichtgeschwindigkeit auseinander bewegt. Wir sehen schon, es gibt also doch etwas schnelleres als Licht. Das ist alles im wahrsten Sinne unfassbar.

Wo ist der Himmel

Wenn wir sterben, kommt unsere Seele in den Himmel. Wo ist der? Oben, unten? In unserer Galaxie? Gibt es überhaupt nur dieses eine Universum oder sind es viele? Ist es ein Himmel für alle Universen? Müßig, das zu hinterfragen. Man hätte es damals tun müssen, als sich nach dem Evangelisten Matthäus bei Jesu Tod die Gräber öffneten und die Leiber der entschlafenen Heiligen herumgingen. Die hätten schließlich die Antwort auf sehr viele Fragen gehabt. Aber man fragte sie nicht, weil sie gar nicht da waren. Denn der gute Matthäus baute lediglich eine alttestamentliche Weissagung in seine Erzählung ein. So gibt es bis heute nicht den geringsten Hinweis, wohin die Reise nach dem Tod geht oder eben nicht. Aber die katholische Kirche hat vorsorglich gehandelt und für ihre Seligen und Heiligen die besten Plätze reserviert. Wie genau sie das dem Himmel übermitteln, das wissen sie wohl selber nicht. Per E-Mail sicher nicht, denn die Beförderung zum Heiligen setzte deutlich vor dem neuen Kommunikationszeitalter ein. Es muss wohl eine H-Mail geben, eine Direktverbindung zwischen Himmel und Vatikan.

Die Seligen im Himmel

Natürlich muss das so sein, denn woher sonst hätte der Vatikan das Wissen um sein Dogma 7, dass Gottes Wesen für die Seligen des Himmels unbegreiflich ist. Gut, das ist jetzt nicht weiter verwunderlich, denn wenn so ein Entlebter so was ähnliches wie ein vergeistigter Mensch ist, wie sollte er dann mehr begreifen, als der lebendige Mensch. Ist er aber mehr, also ein Erleuchteter, dann wird wohl vom alten Menschsein nicht mehr viel da sein. Aber natürlich ist die Sache deutlich vertrackter, denn der Entlebte wird ja nicht sofort selig oder gar heilig. Das passiert erst nach mehr oder weniger langwierigen Prozessen im Vatikan. So lange hat der Entlebte wohl eine Art Probezeit, in der er noch nicht selig ist. Erst wenn Rom ihn befördert hat und das entsprechende Zimmer im Himmel gebucht ist, erkennt der Neuselige, dass Gott für ihn unbegreiflich ist. Man muss also davon ausgehen, dass der Seligenanwärter nicht begreifen kann, dass er Gott nicht begreift. Als Seliger begreift er endlich, dass er Gott nicht begreift. Das muss man schon als großen Vorteil sehen, der den Seligen durch dieses Dogma eingeräumt wurde.

Die Allmacht des Vatikans

Wenn man sich das einmal verinnerlicht, dann wird man ob der Allmacht des Vatikans demütig. Denn dass ein Zwergenstaat auf einem Planeten in einem unbedeutenden Sonnensystem in einer von unzähligen Galaxien und einem von vielleicht unzähligen Universen in der Lage ist, über das Unbegreifen im Himmel zu entscheiden, das ist wirklich unfassbar, wenn nicht sogar unvorstellbar oder Illusion.

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